HSS Thüringer Farbentauben in Krakow am See

05.-06. Januar 2013

In neun Farbenschlägen wurden von 14 Züchtern 129 Weißlätze gezeigt. Erstmals war nicht der schwarze Farbenschlag mit 19 Einzeltieren am stärksten vertreten sondern die Züchter der Blauen mit schwarzen Binden mit 29 Tieren war im „Weißlatzranking“ an erster Stelle zu finden. Dies rührt sicherlich daher, dass gerade in der Magdeburger Ecke eine treue Anzahl von Züchter dieses Farbenschlages beheimatet ist. Erfreulich außerdem ist die Tatsache, dass diese Rasse im Jahr 2013 vom BDRG zur Rasse des Jahres ausgewählt wurde und durch verschiedene werbewirksame Aktionen seitens des SV vor allem auf den Großschauen werden unsere schönen Thüringer Weißlätze somit im Rampenlicht dieser Veranstaltungen stehen.

 

Von den vorgestellten 19 Schwarzen aus fünf Zuchten überzeugten die meisten mit satter Lackfarbe und reichlich Grünglanz in Decke und Bauch. Haubenaufbau und Rosettenausprägung bereiten in diesem Farbenschlag kaum Probleme, lediglich die Haube könnte von einigen freier getragen werden. Weiterhin gilt es, die Schwingenfarbe im Auge zu behalten, die nicht bei allen Tieren satt schwarz vorhanden war. Ebenso ist zumeist eine ausreichende Latzgröße vorhanden und auch der Rückenschnitt war durchweg ordentlich gerade. Eine bessere Zehenbedeckung und ein gleichmäßiger Rosettensitz wurde vereinzelt eingefordert.

 

v97 + hv96 2 mal für Tiere aus der Zucht von Eberhard Klüber, Tann(Rhön)

 

Die 18 gemeldeten Roten wurden leider mit 17 roten Weißschwänzen vermengt, die eine Bewertung für den PR etwas erschwerten. Qualitativ haben sie weiter zugelegt und es werden kaum noch Tiere mit nicht durchgefärbten Schwingen vorgestellt. Vereinzelt sollten die Rosetten noch gleichmäßiger im Sitz sein und die Lätze dürfen ruhig noch etwas breiter werden.

 

v97- Eberhard Klüber, hv96 – Dr. Uwe Bamberger, Erlenmoos

 

Eine durchweg gleichmäßige satte Deckenfarbe und ordentliche Latzformen war bei den 6 Gelben aus zwei Zuchten festzustellen. Figürlich reichen sie an ihre schwarzen Vettern heran und auch in Punkto Haubenfülle und Rosettensitz genügen sie höchsten Ansprüchen. Eine noch bessere Zehenbedeckung und ein etwas strafferes Hinterhalsgefieder gilt es anzustreben.

 

2 mal hv96 – Eberhard Klüber

 

Nur unwesentliche Fortschritte in ihrer Entwicklung gilt es bei den 29 Blauen mit schwarzen Binden zu konstatieren. Dass Quantität nicht immer auch gleichbedeutend mit mehr Qualität einhergeht, belegen die zahlreich aufgeführten Mängel und Wünsche in den entsprechenden Rubriken der Bewertungskarte. Tiere mit ungleichmäßiger Deckenfarbe, stark aufhellender und somit absetzender Bauchfarbe, trüber Augenfarbe, zu kleinen Lätzen, zu tief sitzender Haube, versetzten Rosetten oder gar rostigen Handschwingen wurden mit erheblichen Punktabzügen bestraft. Immer noch sind bei den meisten Tieren die Binden zu breit angelegt und zeigen einen zackigen Verlauf. Nur einige wenige konnten höheren Ansprüchen genügen und erhielten die entsprechenden Noten.

 

v97 – Sven Mühl, Bauchhaupten, hv96- Edmund Schmidt, Verden

 

Mit gleichmäßiger Farbe und kräftigen Körpern mit schön ausgeprägten Lätzen wurden von Edmund Schmidt 7 Blaue ohne Binden vorgestellt. Auch ein gut überbautes Fußwerk und volle hohe Hauben waren durchweg gegeben. Auf eine gute Durchfärbung der Geierfedern und noch gleichmäßigeren Rosettensitz gilt es zu achten. Ein alter Täuber wurde mit der Höchstnote herausgestellt und errang noch den Championtitel.

 

Mit ordentlichen Latzformen und schönen Kopfformen wurden 19 Blaufahle mit dunklen Binden von 4 Züchtern gezeigt. Weiterhin zu verbessern sind in diesem Farbschlag die Binden, die schmaler und besser getrennt verlaufen sollten. Auch wirkten einige Täuber recht wolkig in der Deckenfarbe und handelten sich dafür Minuspunkte ein. Die Augenfarbe bereitete heuer keine Probleme und auch ein gepflegtes und gut überbautes Fußwerk war bei fast allen festzustellen. Mit der Höchstnote wurde ein alter Täuber aus dem Stall von Jörg Heydenreich, Angern ausgezeichnet.

 

Weiterhin im Aufwärtstrend befinden sich die Gelbfahlen. Immer mehr Züchter beschäftigen sich mit diesem aparten Farbenschlag und zeigen ihn auch zu den Hauptsonderschauen. Mit kräftigen Körperformen, schönen Lätzen und zarter Grundfarbe wurden diesmal 21 Tiere vorgestellt. Weiterhin gilt es auf eine genügende Schwingenpigmentierung zu achten und noch etwas schmalere Binden sollten in der Zucht angestrebt werden. Weiße Federn in den Rosetten und nach unten durchbrechender Latz wurde mit unteren Noten bedacht. Die Spitzentiere (V + 2 mal HV) kamen diesmal alle aus dem Stall von Jörg Hausemann, Zella-Mehlis.

 

Sieben Blaugehämmerte sieht man auch nicht alle Tage. Bis auf ein Tier zeigten alle recht ordentlich geformte Lätze, volle Hauben und eine gut überbaute Fußbefiederung. Eine bessere Hämmerungsverteilung und vereinzelt ein leuchtenderes Auge war an Wünschen notiert.

 

hv96 – Lutz Quer, Schönebeck

 

Alle drei Blaufahlgehämmerten von Sven Mühl gefielen mit typischen Figuren, großen Lätzen und schön angelegten Kopfpunkten und erhielten alle die Wertnote sg. Auf das richtige Verhältnis von Grundfarbe zur Hämmerung und gleichmäßigen Verteilung derselbigen wurde hingewiesen. Auch darf der Schwung nicht heller werden.

 

Text: :   Eberhard Klüber

Bilder: Ben Kocken & Otfried Weise

 

Ausschnitt aus dem Katalog mit Weißlätzen
Katalog_Krakow Weißlätze.pdf
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